Hacı Bektaş Veli
Diese Feier findet jedes Jahr vom 16. – 18. August in der Stadt Hacıbektaş, 100 km südlich von Ankara im Kontext verschiedener kultureller Veranstaltungen statt (z.B. Vorträge, Konzerte, religiöse Zeremonien (Cem-Gottesdienst) und Semah-Rituale).
Hacı Bektaş Veli war der Gründer des anatolischen Alevitentums. Das Wort „Bektaşi“ leitet sich von seinem Namen ab. Er ist nach der Überlieferung im Jahre 1209 in Khorasan bei Nischapur (im Iran) geboren und stammt aus der Familie vom Mohammed- Ali (Evlad-ı Resul) in der 17. Generation ab. Er soll in Turkistan von Hoca Ahmet Yesevi unterrichtet worden sein. Dadurch kam Hacı Bektaş Veli mit der islamischen Mystik in Berührung. Hacı Bektaş soll durch Lokman Perende, einem Gefolgsmann von Ahmet Yesevi, beauftragt worden sein, das mystische Gedankengut, unabhängig von ihrer Abstammung, in Anatolien zu verbreiten. Durch seine Toleranz, Menschenliebe, Weisheit und Wunderkraft fand sein Ordenshaus einen regen Zulauf bei der Bevölkerung in Anatolien, die durch die damaligen seldschukischen Herrscher und Feldherren unterdrückt wurden. Hacı Bektaş war der Erlöser dieser unterdrückten und verfolgten Gruppen in Anatolien. Seine Lehre bot Armen Solidarität und Zusammenhalt und war mit der einfachen Lebensweise der armen Bevölkerung gut zu vereinbaren.
Einige seiner Sprüche sind folgende:
- Betet nicht mit den Knien, sondern mit den Herzen.
- Das wichtigste Buch, das zu lesen ist, ist der Mensch.
- Glück ist, wer die Gedankenfinsternis erhellt.
- Was du suchst, suche es in dir selbst.
(Quelle: AABF-NRW 2008 Cemalettin Özer)